Shiatsu – Entspannung durch achtsame Berührung und Geborgenheit
Shiatsu geschieht in einem geborgenen Raum. Klient:in und Praktiker:in befinden sich darin als ebenbürtige Personen. Als Praktiker:in höre ich aufmerksam zu, was die Klient: in mir erzählt und ich nehme sie, bzw. ihr Qi, mit allen Sinnen wahr, während ich eine Körperbefundung in ihrem Hara durchführe. Ich lausche in sie hinein, ohne zu beurteilen. Die Klient:in befindet sich in Sicherheit.
Ich sehe sie mit all dem Reichtum ihrer Geschichte und ihres Wesens und nehme sie an, wie sie ist in diesem Moment der Begegnung in meinem Shiatsu-Raum. Ich spüre, in welchem Bereich ihrer Körper-Geist-Seele stark, und wo sie bedürftig ist. Es gilt, das größte Yin und das größte Yang herauszufinden. Manchmal ist das klar, manchmal verworren.
An dieser Stelle gibt es einen Impuls, mich für zwei Meridiane zu entscheiden, und ich beginne meine aktive Shiatsu-Arbeit. Diese gleicht einer Choreographie aus verschiedenen Techniken der Dehnung und der Rotation, des Gewicht-Anlehnens oder -Abgebens. Eine Shiatsu-Sitzung kann dynamisch sein oder meditativ, tonisierend oder beruhigend. Immer dienen die angewandten Techniken des Ausgleichs von Yin und Yang, einer Harmonisierung des Qi.
Die Muskulatur der Klient:in wird gedehnt und ihre Gelenke rotiert. Dabei zeigen sich mir Stagnationen, z.B. in Form von Verhärtung, oder ein Mangel in Form von Weichheit. Das sind Hinweise für die Qualität, die ich meiner Berührung geben werde. Ich spüre, an welchen Stellen ich vorsichtig sein muss und wo ich Shiatsu kräftiger oder bewegter anwenden kann. Gelegentlich frage ich die Klient:in, ob der empfundene Druck angenehm ist, um ihn ggf. modifizieren zu können. So können sich Stagnationen lösen und das Qi frei fließen.
Die besondere Art der Berührung im Shiatsu
Es handelt sich aber nicht um Druck im herkömmlichen Sinne, denn wir arbeiten nicht mit Muskelkraft, sondern wir lehnen uns an oder geben Gewicht ab. Dies geschieht langsam und in großer Achtsamkeit. Ich gebe mein Gewicht so lange an eine Stelle oder in einen Tsubo der Klient:in ab, bis das Qi reagiert und ich einen Widerstand spüre. Dieser Widerstand signalisiert mir: jetzt ist es genug. Die Muskulatur unter meinem Gewicht wird weich und kann sich entspannen, ohne dass die Klient:in Schmerz empfindet. Befindet sich das Qi in einem Yang-Zustand, ist es sehr viel schneller zu spüren und ich gebe weniger Gewicht an diese Stelle ab. Ist es in einem Yin-Zustand, kann ich mich oft sehr tief einsinken lassen, um es zu berühren und einen Impuls zu setzen.
Es gibt also: Die geborgene Atmosphäre des Shiatsu-Raums, die ebenbürtige Begegnung zweier Menschen, das Wissen um die Weisheit der 5 Elemente und der Meridiane, und die Erfahrung der Shiatsu-Praktiker:in.
In diesem Feld entsteht die Resonanz zwischen Empfänger:in und Praktiker:in. Sie gleicht einem Tanz. Ich ich höre zu und lehne mich an, spüre die andere, nehme ihren Impuls auf und kreiere den nächsten Berührungsmoment. So wird Shiatsu auch Kunst der Berührung genannt. Die Effektivität von Shiatsu zeigt sich in der Erfahrung einer tiefen Entspannung und der Erfahrung von Harmonie von Körper, Geist und Seele während des Settings. Es stellen sich eine innere Ruhe und Gelassenheit ein, und es wird Raum für neue Ideen frei.
So bietet Shiatsu eine großartige Möglichkeit, sich selbst zu begegnen. Viele empfinden diese Möglichkeit, ganz bei sich zu Hause zu sein, als Glück.
Als Shiatsu-Praktikerin gilt meine Arbeit dem Erhalt der Gesundheit und der Verbesserung der Lebensqualität.
Ich wende keine Behandlungsmethoden an, die ausschließlich Heilpraktikern und Ärzten vorbehalten sind.