Shiatsu – die sanfte Akupressur-Methode

Shiatsu ist eine sanfte Akupressur-Methode aus Japan, deren Herkunft und Ablauf im Folgenden kurz erläutert wird:


Basierend auf den Lehren von Qi, Yin und Yang, der Fünf Elemente und den Meridianen, hat Shiatsu seinen Ursprung in der fernöstlichen Philosophie- und Lebenskunst. Sie bildet die Grundlage und auch das Netzwerk, mit dessen Hilfe wir unsere Shiatsu-Arbeit durchführen. Im Shiatsu beziehen wir uns auf eine mehr als 2000 jährige Erfahrungs-Weisheit. Schon sehr früh entstand die Vorstellung, dass im menschlichen Körper, aber auch in jedem Lebewesen und im Kosmos, eine Lebensenergie, genannt Qi, fließt, deren ungehinderter Fluss die Grundlage für unsere Gesundheit und ein Leben in Harmonie darstellt. Bis heute findet Shiatsu Anwendung in der Gesundheitsfürsorge, ideal zur Entspannung und Stressreduktion.

Man fand heraus, dass Qi sich nicht in chaotischer Weise durch den Körper bewegt, sondern, dass es sich dabei eines Netztes von Energie-Leitbahnen, den Meridianen, bedient. Qi ist ständiger Bewegung und Wandlung unterworfen, je nach Jahreszeit und Alter eines Menschen. Diese sich verändernde Qualität von Qi spiegelt sich in der Lehre der Fünf Elemente wider. Sie ist entstanden in der Frühphase der Chinesischen Medizin und ist eines der wichtigsten Erklärungsmodelle für unsere Shiatsu-Arbeit.

Die Herkunft von Shiatsu

Shiatsu in seiner heutigen Anwendung ist entstanden aus der Anma-Massage, die über die Jahrhunderte weit in Japan verbreitet war. Jedoch wurde sie aufgrund einer zunehmenden Körperfeindlichkeit in der japanischen Gesellschaft aus dem Bewusstsein gedrängt. Erst im Jahr 1940 verhalf ihr Tokujiro Namikoshi mit der Gründung der „Japanischen Schule für Shiatsu“ zu neuem Leben.

Erst in den Siebziger Jahren wurde Shiatsu von Wataru Ohashi über die USA nach Europa gebracht. Seitdem hat es sich zum festen Bestandteil unserer Gesundheitspraxis etabliert. Lehrern wie Shizuto Masunaga, Pauine Sasaki, Cliff Andrews, Pamela Ferguson oder Elli-Mann-Langhof, und vielen anderen, verdanken wir eine beständige Weiterentwicklung und Verfeinerung von Shiatsu.

Wie ist der Ablauf einer Shiatsu-Behandlung?

Ich beginne mit einem kurzen Gespräch, um die Klient:in und ihre Bedürfnisse kennenzulernen. Dann bitte ich sie, sich auf den Futon zu legen, stets behält sie während des Settings ihre Kleidung an. Es folgt eine ebenfalls kurze Körper-Befundung, bei der es darum geht, herauszufinden, wie der momentane Energiehaushalt ist, wo mehr Yin, und wo mehr Yang zu finden ist.

Aus der Erzählung der Klient:in, der Körperbefundung im Hara und meiner visuellen und intuitiven Wahrnehmung ergibt sich für mich der Pfad für die kommende Shiatsu-Stunde: Ich entscheide mich für zwei Meridiane, um zwischen diesen die Energie zum Ausgleich zu bringen.

Mit verschiedenen Techniken des Fingerdrucks, der Rotation von Gelenken und der Dehnungen berühre ich die Meridiane, um das Qi zu beleben und zu leiten, seinen Fluss wiederherzustellen oder zu besänftigen. Auf den Meridianen befinden sich die Akupressurpunkte, im Japanischen Tsubos genannt. Durch sie ist es besonders einfach, einen Meridian zu erreichen und seine Energie zu transformieren. Im Shiatsu wird zusätzlich entlang der gesamten Strecke des Meridians gearbeitet.

Alle Vorgehensweisen stimme ich individuell auf die Klien:tin ab, das gilt sowohl für die Auswahl der Meridiane als auch für die Intensität des Drucks und der Dehnungen. Alles geschieht in größter Achtsamkeit, die Klient:in ist aufgefordert, zu sagen, wenn sie etwas nicht möchte. So werden Blockaden und Stagnationen aufgelöst und eine tiefe Entspannung kann sich einstellen.

Wenn die Energie ungehindert fließen kann, können wir uns als Einheit wahrnehmen. Durch die sehr spezifische Shiatsu-Arbeit kommt die Klient:in in Kontakt mit sich selbst und mit ihren Ressourcen. Es geht um das Gewahrsein in jedem Moment der Berührung und des Austauschs, sich selbst zu spüren und bei sich zu Hause zu sein.