Shiatsu – Berührungskunst und Heimweg zu sich selbst
Als ich vor über zwanzig Jahren Shiatsu entdeckte, hatte ich sofort das Gefühl, das gefunden zu haben, wonach ich schon so lange suchte. Es fühlte sich an, als würde ein sehr altes Wissen, welches seit unendlich langer Zeit in mir schlummerte, wieder zum Vorschein kommen. Shiatsu kennen und anwenden zu lernen, das war, wie nach Hause zu kommen.
Shiatsu lehrt mich, durch Berührung und Begegnung mehr über das Leben zu erfahren. Wenn wir mit Shiatsu arbeiten, berühren wir das Qi, die Lebensenergie. Diesen Lebensstrom auch bei anderen zu erspüren, teilhaben zu dürfen an diesem wunderbaren Ganzen, erfüllt mich noch immer mit großer Freude und Respekt.
Shiatsu – ein Weg zu mehr Gelassenheit
Während der Shiatsu-Sitzung entsteht ein eigener Raum, in dem sowohl die Behandler:in als auch die Klient:in in eine Kommunikation der Berührung ohne Worte treten. In diesem Raum hat die Klient:in die Möglichkeit, nur sich selbst zu begegnen, äußere Verpflichtungen verschwinden im Hintergrund. Shiatsu bewegt durch Berührung und fügt zusammen durch Bewegung. Entspannt und mit weniger Stress begegnen wir dem Alltag. Die Lebensqualität steigt.
Als Praktikerin unterstütze ich sie darin, in ihre Kraft zu kommen, sodass sie ihre Energie-Kanäle wieder dort zusammenführen kann, wo sie unterbrochen sind. Qi wird in seinen Yin- und Yang-Qualitäten harmonisiert, die KLient:in kann sich wieder als Einheit empfinden.
Shiatsu ist ein Weg der Ausgleichung, ein Weg zu sich selbst. Es schenkt uns eine Pause, in der wir uns ausruhen und in einen Zustand tiefer Entspannung und Frieden kommen können.
Diesen Weg zu gehen lohnt sich vom Beginn der Zeugung an, findet in jeder Lebensphase seine Entsprechung und sorgt bis ins hohe Alter dafür, dass wir Berührung erfahren und Geborgenheit.
Shiatsu – Entwicklung durch Berührung, ein Leben lang
Der Tastsinn ist der erste unserer Sinne, der noch im Mutterleib voll ausgebildet wird, die Haut unser größtes Sinnesorgan. Über sie nehmen wir schon sehr früh Informationen auf, noch bevor sich die anderen Sinne, das Hören, Schmecken, Riechen und Sehen dazu gesellen. Tatsächlich ist es auch der Tastsinn, der uns bis zum Ende des Lebens erhalten bleibt, während sich die anderen Sinne oftmals mehr und mehr zurückziehen.
Zuerst wird die Welt ertastet, bevor wir sie schmecken. So scheint es mir wichtig, gerade im Zusammenhang mit Shiatsu, diesen Berührungssinn hervorzuheben. Er ist es, dem wir im Shiatsu ganz besondere Aufmerksamkeit schenken. Bis ins hohe Alter ist es möglich, über die Haut Informationen aufzunehmen. Diese Qualität sollten wir unbedingt nutzen und pflegen, denn sie ermöglicht es uns, in Verbindung zur Welt zu treten.