Shiatsu rund um Schwangerschaft und Geburt
Die Schwangerschaft sollte in Zuversicht erlebt werden. Lassen Sie sich mit Shiatsu verwöhnen und genießen Sie das Wunder, das in Ihnen heranwächst.
Im alten Japan bereiteten sich Paare einige Jahre auf die Empfängnis vor. Dabei ging es darum, dem ungeborenen Kind den bestmöglichen Start ins Leben zu geben. So sorgten die werdenden Eltern zunächst einmal für das eigene Wohl. Sie achteten auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung, einen entsprechenden Lebenswandel, Freude und gegenseitige Fürsorge. Und sie beschäftigten sich mit regelmäßiger körperlicher Fitness.
Die erste „Wohnung“ ihres Kindes sollte diesem alles zur Verfügung stellen, was es zum Wachsen und Gedeihen braucht, und davon nur das Beste. Den werdenden Vätern kam die Aufgabe zu, dafür zu sorgen, dass die Mutter ihres Kindes einen geschützten Raum hat, in dem sie das Kind heranwachsen lassen, nähren und gebären kann. Sie sollte sich geborgen fühlen in der Gewissheit, dass sie nicht alleine ist und es auch nach der Geburt nicht sein wird.
Wenn die Frau mehr Unterstützung braucht, als der Mann ihr geben kann, sollte es seine Aufgabe sein, diese Hilfe von außen zu organisieren. Es ist auch möglich, dass der Vater einige Shiatsu-Grundtechniken erlernt, mit der er die Mutter seines Kindes liebevoll verwöhnen kann. Die Schwangerschaft wird in drei Trimester eingeteilt, welche jeweils drei Monate dauern.
Shiatsu im ersten Trimester
Im ersten Trimester beginnt mit der Zeugung und dem Einnisten des Embryos in der Gebärmutter die Schwangerschaft.
Die werdende Mutter beginnt nun mit der großen Aufgabe, einen Menschen entstehen zu lassen. Der Hormonhaushalt stellt sich um und alle Kraft ist bereit für das sich entwickelnde Leben, und der Körper organisiert sich neu. Oft ist dies eine besonders sensible Zeit für die Mutter, und es kann sein, dass sie viel mit morgendlicher Übelkeit und Müdigkeit zu tun hat.
Shiatsu unterstützt die Schwangere darin, die Veränderungen anzunehmen, Kontakt zum Kind her zu stellen, die Ruhe und die Kraft zu bekommen, die sie braucht, um dieser Zeit der Umstellung gerecht zu werden. In dieser Phase der Schwangerschaft wende ich sehr behutsames Shiatsu an. Das Qi soll beruhigt werden und die großen Veränderungen sollen Unterstützung durch den Ausgleich von Yin und Yang in den Energie-Leitbahnen bekommen. Das Wohlbefinden der Mutter steht im Vordergrund und das neue Leben soll eingeladen werden, sich in ihr zu Hause zu fühlen.
Shiatsu im zweiten Trimester
Mutter und Kind haben sich aneinander gewöhnt. Meistens werden die mittleren drei Monate als die schönsten in der Schwangerschaft empfunden.
Das Baby wächst und die ersten Kindsbewegungen sind nun deutlicher zu spüren. Fröhlich schlägt das Ungeborene Purzelbäume und dreht sich um die eigene Achse. Shiatsu ist hier eine von vielen Möglichkeiten, den Energiehaushalt der Schwangeren in allen Belangen zu pflegen. Auch die werdende Mutter kann diese Zeit genießen, ihrer Arbeit nachgehen, ihrem Körper und dem Ungeborenen den nötigen Raum zugestehen und selbst Anteil an den üblichen Gewohnheiten und dem sozialen Leben nehmen.
Es ist wichtig, dass sie gut auf sich und die Signale ihres Körpers achtet. Sie soll sich gut ernähren und eine ausgewogene Work-Life-Balance pflegen. Hier seien besonders die Erd-Meridiane Milz und Magen erwähnt, denn es werden zwei Menschen ernährt, und der Fötus wächst rasant. Shiatsu ist hier eine von vielen Möglichkeiten, für eine entspannte und angenehme Zeit zu sorgen.
Shiatsu im dritten Trimester
Der Körper der Mutter rundet sich zusehends und damit einhergehende Beschwerden wie z.B. Rückenschmerzen, Wassereinlagerungen oder eine Trägheit im Verdauungstrakt können zunehmen.
Shiatsu kann das nicht beseitigen und stellt niemals eine Garantie dar für einen problemfreien Ablauf der Schwangerschaft, kann aber einen ausgewogenen Energiefluss unterstützen. Das Qi soll frei sein von Stagnation, und Yin und Yang sollen sich in Harmonie ergänzen, so dass sich die Mutter vertrauensvoll auf die letzten drei Monate der Schwangerschaft einlassen kann. Sie wird vermutlich einen gewissen Nestdrang verspüren und alles für die Geburt und das neue Familienmitglied vorbereiten.
Bis zur Geburt legt das Baby noch ordentlich an Gewicht zu, und so werden die mütterlichen Bewegungen ein wenig langsamer, und auch ihr Tatendrang kann nachlassen. Ich möchte die werdende Mutter gerne mit Shiatsu unterstützen, dass sie dem bevorstehenden Ereignis, der Geburt, voller Zuversicht entgegen sehen kann. Je näher der Geburtstermin heranrückt, desto kraftvoller und dynamischer wird das Shiatsu sein, denn die Frau soll für die Geburt all ihre Kraft zur Verfügung haben. Allerdings ersetzt Shiatsu keinesfalls den Termin bei der Gynäkologin oder der Hebamme. Sollten Beschwerden auftreten, ist auf jeden Fall deren Hilfe aufzusuchen.